Freitag

Lenz der hessische Landbote

Autor: Georg Büchner
ISBN:3150094860
Im Verlag Reclam 1957 erschienen
Rezensionsexemplar: Nein



Inhaltsangabe:

"Der Hessische Landbote" markiert den Höhepunkt der revolutionären Publizistik im deutschen Vormärz. Die von Friedrich Ludwig Weidig gemeinsam mit Georg Büchner verfasste sozialrevolutionäre Flugschrift stellt die ökonomisch Verhältnisse als die fundamentale Ursache der politischen Unfreiheit dar und ruft in einer ungewöhnlichen Radikalität zum Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse auf. Die Studienausgabe bietet den kritischen Text beider überlieferter Fassungen des "Hessischen Landboten" vom Juli und vom November 1834, außerdem einen umfangreichen Kommentar mit Anmerkungen Schriften aus dem Umkreis des "Hessischen Landbote", Material wie Verhör aussagen und Untersuchungsberichte sowie ein ausführliches Nachwort.

Quelle: goodreads.com



Über den Autor:

Georg Büchner, deutscher Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär, wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau geboren und verstarb am 19. Februar 1837 in Zürich. Bereits drei Jahre nach seiner Geburt siedelte seine Familie nach Darmstadt über, wo er 5 Jahre später von seiner Mutter unterrichtet wurde, welche ihm Lesen, Rechnen und Schreiben beibrachte. Auch die Bibel und für sein späteres Werk wichtige Volkslieder brachte sie ihm näher, führte ihn aber auch in Werke Schillers ein. Sein Verhältnis zu seinem Vater war dagegen eher schwierig. Während der Zeit am Gymnasium interessierte er sich sehr für Naturwissenschaften, nicht aber für die Mathematik. Trotz fehlendem Interesse war er auch gut in Latein und Griechisch. Auch für Geschichte interessierte er sich sehr, besonders für die Französische Revolution. Nach dieser Zeit, im Jahre 1831, studierte er an der medizinischen Fakultät der Universität Straßburg und engagierte sich dort sehr für politische Freiheit. Ein Jahr später verlobte er sich heimlich mit Wilhelmine Jaegle. Die Zeit an der Universität nannte er später die "glücklichste Zeit". Im November 1833 wechselte er an die Universität in Gießen, wo er die Staatsgewalt und Schikane erlebte, die von der Obrigkeit ausging. In dieser Zeit soll es Büchner auch gesundheitlich schlecht gegangen sein, er war aber auch vom Angebot der Universität und den Studenten selbst nicht angetan. Später gründete er dann die Geheimorganisation "Gesellschaft für Menschenrechte", da ihm oppositionelle Bestrebungen in der Universität nicht weit genug gingen. Diese war aber wenig erfolgreich. Ab 1834 arbeitete er mit dem führenden Oppositionellen Friedrich Ludwig Weidig zusammen, deren Ideen aber nicht in die selbe Richtung verliefen. So wurde auch gegen Büchners Willen eine Flugschrift von Weidig überarbeitet, der sogenannte "Hessische Landbote" Hieraus entstammt die bekannte Parole "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!". Diese sollte die hessische Landbevölkerung von der Idee einer Revolution überzeugen, wurde aber von Weidig an kritischen Stellen abgeschwächt. 1834 wurde eine zweite Auflage gedruckt, die aber von Leopold Eichelberg weiter abgedruckt wurde. Büchner wurde zwischenzeitlich auch zur Flugschrift vernommen, aber nicht verhaftet. Sein Ziel war dennoch die Flucht. Um dafür Geld zu sammeln schrieb er innerhalb von fünf Wochen "Dantons Tod", ein Werk über das Scheitern der Französischen Revolution, um mit einer schnellen Veröffentlichung davon Geld zu sammeln. Später wurde er steckbrieflich gesucht, da er einer Vorladung nicht nachkam. Er floh anschließend nach Straßburg, wobei das Geld anders als vorgesehen nicht vom Verkauf von "Dantons Tod" stammte, sondern von seiner Mutter, der er sich anvertraut hat. Nach der Flucht brach der Vater den Kontakt ab, sprach sich aber nicht gegen die Mutter aus, die ihn weiterhin unterstützte. 1835 zog es ihn wieder in die Richtung der Wissenschaft und er erforschte, was auch Thema seiner folgenden Dissertation wurde, mit dem Nervensystem der Fische. Die Dissertation bezog sich speziell auf Barbe. "Dantons Tod" wurde im Sommer 1835 veröffentlicht und im folgenden Winter wurde er Mitglied der Gesellschaft für Naturwissenschaft, die seine Dissertation veröffentlichte. Während dieser Zeit entstanden auch mehrere seiner schriftstellerischen Arbeiten und er übersetzte zuvor bereits zwei Dramen von Victor Hugo. Die Universität Zürich verlieh ihm die Doktorwürde für seine Arbeit und im Oktober 1836 zog er selbst dorthin und wurde privater Dozent. Später erkrankte er an der Krankheit Typhus, der er am 19. Februar 1837 im Beisein seiner Ehefrau erlag.

Quelle: lovelybooks.de



Meinung:

Dieses Buch ist ein Klassiker der Literatur und gleichzeitig ein Revolutionsbüchlein aus dem deutschen Kaiserreich. Doch ist es deshalb nicht altmodisch und nicht mehr aktuell.

Das Buch ist in 2 Teile aufgebaut. Im einen geht es um Lenz, einen Landboten, der in ein Tal kommt und dort ein paar Tage verbringt. Im anderen wird sich über die Herzöge und die Steuern beschwert und zur Demokratie aufgerufen.

Das finde ich ziemlich gut, da damals die Demokratie wichtig war, denn im Kaiserreich hatten die Menschen kein Mitbestimmungsrecht. Deshalb war es ein erster wichtiger Schritt, das Parlament einzuführen. Doch das ist eine andere Geschichte, hier geht`s mal nur um die Geschichte von Büchner.

Der Schreibstil recht kompliziert, viele Wörter ausgelassen. Doch man musste nur ein bisschen umdenken, da es ein ziemlich untypischer  Schreibstil ist. Es wurden in  der Geschichte in jedem Satz Wörter ausgelassen, in dem Beschwerdebrief war es normal. 

Man muss zwar deutsche Literatur immer in seiner Zeit sehen, aber ungefähr 100 Jahre nach dem Erscheinen des Buches ist es auch wieder aktuell gewesen. Auch heute ist es aktuell, aber in anderen Kreisen als in den der Vernunft. 

Das Buch hatte keinen Spannungsbogen. Im geschichtlichen Teil wurde zu viel umschrieben, im Beschwerdebrief  gab es keinen Spannungsbogen, das fehlte mir ein bisschen.

Das Thema des Buches ist Demokratie und es wurde gut umgesetzt. Im geschichtlichen Teil wurde von dem Thema nichts behandelt, dort geht es nur um den Ausflug von Lenz. Der Ausflug war nicht mal begründet. Dass dort ein Thema des Ausfluges fehlte, ist wie Mitose im Gefängnis, nichts halbes und nichts ganzes, wie ein autofahrender Pandabär, etwas das nicht zusammenpasst. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch wie ein froher Werther in das Leiden des Werther ist, etwas das so überhaupt nicht zusammenpasst. Auch muss man sagen, dass dieses Buch eines der Klassiker ist, das zu Unrecht den Titel Klassiker trägt, es ist zwar inhaltlich zwar ganz ok, aber von der Form her unförmig wie ein querschnittsgelähmter Dienstag, etwas das so falsch ist, dass es nicht möglich ist.

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