Autorin: Katja Montejano
EAN:B083M8MHDB
Im Verlag Edel Elements am 31.1.2020 erschienen
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle vom Bild: goodreads.com
Inhaltsangabe:Eines Nachts besucht der mysteriöse »Hütchenmann« die todkranke Aurora und bietet ihr einen teuflischen Deal an. Er stellt drei besondere Hütchen vor ihr auf. Unter jedem befindet sich ein früheres Leben Auroras – aber der Pakt ist tückisch: Nur in einem jener Leben aus fernen Zeiten wird sie länger als ein Jahr überleben. Wenn Aurora nicht mitspielt und keines der Hütchen wählt, wird sie am nächsten Morgen sterben. Da Aurora nichts mehr zu verlieren hat, geht sie auf den Deal ein und verliert das Bewusstsein. Völlig verwirrt wacht sie im Jahre 868 auf einer verlassenen Insel neben einem attraktiven, schwer verletzten Wikingerkrieger namens Rodmar auf, den sie nur dank ihrer neuen Gabe als Heilerin vor dem Tod retten kann. Zwischen beiden entbrennt eine leidenschaftliche Liebe, die sie atemlos macht – und dann finden sie sich plötzlich in einem gefährlichen Abenteuer wieder! Jetzt geht es um mehr als um Lust, um mehr als die Rückkehr in Rodmars Heimat und um mehr als ihre Liebe: Es geht ums nackte Überleben ...
Quelle: goodreads.com
Über die Autorin:
Katja Montejano wurde 1967 in Aarau (Schweiz) geboren und lebt mit ihrem Hund in Zofingen. Sie arbeitet als Übersetzerin in der Informatikabteilung einer größeren Bankengruppe. Als Hypnosetherapeutin sowie Coach betreut sie ehrenamtlich auch Menschen auf ihrem Lebensweg. Ihre Leidenschaft für Horrorgeschichten und Thriller hat sie dazu bewogen, selber Krimis zu schreiben. Nebenbei haut sie auch gerne mal in andere Genres in die Tastatur. Ihr Lebensmotto lautet: Hinfallen - Aufstehen - Krönchen richten und weiter gehts! ....
Quelle: lovelybooks.de
Meinung:
Als
erstes muss ich klar stellen, dass es mir als Zeitreisen-Romanze
angeboten wurde.
Achtung!!!! Spoiler zu den ersten Seiten des Buches!!! Achtung!!!
Was
habe ich bekommen? Eine sexistische Wikinger-Romanze mit unnötigem
Fluchen.
Die Geschichte beginnt in der Gegenwart mit Aurora, die an Krebs leidet. Das war
noch ganz okay, doch dann kam der Hütchenmann. Als erstes muss
klargestellt werden, was das für ein cringiger Name für ein
allmächtiges Wesen ist. Das -chen ist im Deutschen der Diminutiv und
soll alles verniedlichen. Selbst Hutmann ist für ein allmächtiges
Wesen ein seltsamer Name. "Führe den allmächtigen Hutmann"
klingt recht seltsam, nicht?
Dieser
Hutmann ist ein Mann, der einfach ins Krankenhaus gestürmt kommt,
rumflucht, innerhalb weniger Sätze Auroras komplettes Leben
heruntermacht. Aurora sollte diesem Mann vertrauen und vertraut ihm
auch. Dies ist eine an den Haaren herbeigezogene Aktion, da kein
Mensch einem Menschen, der einen nur beleidigt, vertraut. Es sei
denn, man hätte keine andere Option. Dieser Hütchenmann bietet ihr
3 Hüte an. In jedem ist ein früheres Leben von ihr, indem sie
mindestens ein Jahr lebt. Aurora stimmt dem Handel zu. Das kommt
einem doch bekannt vor. Eine Person, die mit dem Teufel einen Deal
für ein besseres Leben abschließt. Ein Thema, das so oft
aufgearbeitet wurde, dass es nicht mehr als originell bewertet werden
kann, da es seit dem 18. Jhdt. existiert. Seit. 3. Jahrhunderten!
Dann
meint man, dass es in die Richtung Faust geht, doch kaum ist Aurora
in ihrem neuen Leben angekommen, ist es auf einmal eine
Wikinger-Lovestory.
Es
wurde zwar angekündigt, dass die Geschichte zu keinem Genre
zuordenbar ist, aber der schnelle Wechsel störte. Es hätte auch in
einander überfließen können.
So
viel zur Geschichte und den Figuren.
Es
steht folgendes ebenfalls im Buch geschrieben: ,,Sobald dir eine
Person zu nahe kommt, vertreibst du sie, egal ob Frau oder Mann."
Lassen wir den ersten Teil beiseite, kommt es einem vor, als wäre
das Buch in den 50ern geschrieben, wo es dieses Schwarz-Weiß-Denken
noch überall gab. Doch im Jahr 2020, in einer Zeit mit Internet und
Aufklärung, gibt es offiziell mehr als die beiden Geschlechter. Es
gibt sehr viele, viele mehr als nur Frau und Mann. Frau und Mann
sind, wenn man sich die Geschlechter als Linie vorstellt, die beiden
Endpunkte. Doch die Linie verbindet sich mit anderen Linien. Es gibt
nicht nur Frau und Mann, sondern viel mehr! Aber nein, es wird nur
nach Frau und Mann differenziert. In einem Buch aus dem Jahr 2020
steht so eine sexistischer Schwurblerei! Die Autorin hätte nur dazu
schreiben müssen, dass es nicht progressiv ist, sondern sehr
altmodisch ist. Dann hätte ich sofort nein gesagt, und nicht erst
zugestimmt und dann von diesem anti-progressiven Denken enttäuscht
zu werden. Das ist ein weiterer Grund, warum es nicht als Ganzes
rezensiert wird, nur der gelesene Teil, die ersten 20 Seiten.
Auch
stört mich, dass der einzige menschliche Mann, dem Aurora in diesen
20 Seiten auf sein Aussehen gekürzt wird. Aurora verknallt sich in
diesen Mann alleine wegen seinem Aussehen. Wenn man annimmt, das der
Kerl ansonsten ein ziemlicher unsympathischer Mann ist, ist das
problematisch für eine Beziehung. Hübsch, unsympathisch,
unverständlich. Daraus lässt sich schließen, dass sie nur mit ihm
wegen seiner Schönheit zusammen sein will. In den 1950ern war
Sexismus zwar noch alltäglich, aber nicht mehr im Jahr 2020. Dafür
hat sich die Gesellschaft zu weit entwickelt, als dass es immer noch
überall Alltag ist.
Das
Buch wurde mir als Zeitreisen-Story angeboten. Doch wie funktioniert
das Zeitreisen in diesem Buch? Durch Teleportation. Wenn man sich
zuerst in Physik schlau gemacht hätte, hätte man es über die
Quantenwelt hinmurksen können und nicht einfach durch Teleportation.
Man weiß zwar noch sehr wenig über Zeit, aber Teleportieren klingt
schon sehr unwissenschaftlich, da Zeit und Raum 2 unterschiedliche
Sachen sind. Teleportieren gelingt nur durch den Raum und nicht durch
die Zeit. Man hätte mit Portalen arbeiten können oder mit einer
Zeitmaschine. Doch es wurde einfach irgendwas von Teleportieren
hingekritzelt, anstatt sich in der Physik einzulesen und sich an die
Wissenschaft zu halten. Zeitreiseromane sollten sich ja eigentlich an
die Wissenschaft halten.
Um
das Buch zu bessern, würde der Hütchenmann einen anderen Namen
bekommen, ihn nicht so sehr fluchen lassen, vernünftig durch die
Zeit reisen und nicht durch bloße Teleportation. Es müsste dieses
anti-progressive Denken weg, und es differenzierter ausdrücken. Und
es müsste flüssiger ineinander übergehen. Dann wäre das Buch
perfekt. Doch so ist es mit Sicherheit das schlimmste Buch, das ich dieses Jahr
gelesen hatte.