Der Staat (Abgebrochen)
Autor: Platon
ISBN: 3150082056
Im Verlag reclam 1974 erschienen
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: goodreads.com
Meinung:
Ich wollte dieses Buch mögen, denn ich habe sehr viel Gutes
darüber gehört. Manche empfahlen es mir als "das Philosophiebuch
schlechthin ".
Doch dieses Buch wird der Bezeichnung Klassiker nicht gerecht.
Das ganze Buch baut auf Diskussionen aufbauen, die mit (fast) nur unbegründeten
Argumenten gefüllt ist:
" Wer kann nun am meisten den kranken Freunden Gutes
und den Feinden Böses tun im Hinblick auf Krankheit und Gesundheit? Der Arzt.
Wie ists mit dem Gerechten? Bei welcher Handlung und zu welchem Werk kann er am
meisten den Freunden nützen und den Feinden schaden? Im Waffenbündnis und Krieg
glaube ich. Gut. Für Gesunde, mein lieber Polemarchos, ist doch der Arzt
überflüssig. Also ist auch für Menschen, die nicht Krieg führen, der Gerechte
überflüssig? Das glaube ich keineswegs. Dann ist die Gerechtigkeit auch im
Frieden nützlich? Gewiss" (1.Buch)
Solch Diskussionen gehen das ganze Buch hindurch. Das war
mir unmöglich 450 Seiten lang durchzuziehen. Es ist zwar gut, dass Dialektik
gepredigt wird, aber leider wird im Staat nicht Dialektik hochgepriesen.
"Soll die Herde der Wächter möglichst ohne inneren Zwist bleiben".
(5.Buch) Das gesamte System der Dialektik besteht aber aus Unterredungen.
Auch fand ich es nicht gut, dass der Staat, den Platon hier
per Sokrates' Figur predigt, der gleiche ist, wie die totalitären Systeme.
"Nach dem was wir übereinstimmend festgestellt haben, müssen die besten
Männer und die besten Frauen möglichst oft zusammen kommen, die schlechtesten
hingegen möglichst selten; die Kinder der einen soll man aufziehen, die der
anderen nicht " (5.Buch) Das ist die höflichere Version der
Herrenrassentheorie. Auch in anderen Punkten ähnelt der Staat dem
faschistischen Staat: Nur die Herrscher sehen die Realität, eine kleine Gruppe
regiert, es wird zu Euthanasie, Regelung der Staatsgebiete durch Gewalt,
Propaganda und der Ausweisung aller 10-jährigen Kinder aufgefordert. Solch ein
Buch einen Klassiker bezeichnen.
Das Buch gab mir aber auch einen Gedanken mit: Die
Gesellschaft sieht die Befehlsgebenden besser an, als die Ausführenden. Der
Staat ähnelt einem totalitären Staat sehr.
Ich finde es einfach unerhört dieses Werk zu den Klassikern
zu zählen. Sexismus und Totalitarismus.
Der Totalitarismus wurde oben bereits geklärt. Der Sexismus. Freuen werden als
Dinge angesehen, die Aufgabe der Frau ist es Hausfrau zu sein und nur dem Staat
als Gebärmaschine dienen.
Das Buch machte nicht einmal Spaß. Denn es war alles so
träge. Seitenlang wurden Thesen diskutiert und wiederlegt und schlussendlich kam
man zu diesen tollen Aussagen zu Totalitarismus und Sexismus.
Fazit? Dieses Buch verdient den Namen Klassiker nicht. Es
hetzt, gibt sexistische Aussagen ab und erschafft den totalitären Staat.
Nicht einmal ein Stern kriegt dieses Buch von mir.
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